Rheingarnelen - Für mehr regionale Aquakultur

White Tiger Garnele - Litopenaeus vannamei
White Tiger Garnele - Litopenaeus vannamei

Durch eigene Versuche und unsere Arbeit mit Kunden haben wir umfangreiche Kenntnisse in der Aquakultur von Garnelen und die Aufzucht Ihrer Larven gesammelt. Wir sind der festen Überzeugung, dass eine gute Vernetzung und der Erfahrungsaustausch in der Branche dazu führen wird, dass wir in Zukunft immer mehr Garnelen regional produzieren und schädliche Auswirkungen in den Punkten Klima, Chemikalieneinsatz und Antibiotikabelastung vermeiden können. Gerne teilen wir unser Wissen über die Bedürfnisse der Garnelen durch maßgeschneidertes Consulting und Hilfestellung bei konkreten Fragen.

 

Wir produzieren zu diesem Zeitpunkt noch keine Postlarven für den Nahrungssektor. Bis auf Weiteres lässt unsere räumliche Situation dies nicht zu und wir wenden uns derweil anderen Arten zu. Wir vermitteln jedoch gern den Kontakt zu europäischen Brütereien.

Warum Postlarven für die europäische Aquakultur?

Garnelenkonsum Deutschland und Ursprungsländer für Europa
Garnelenkonsum Deutschland und Ursprungsländer für Europa

Der Garnelen-Konsum deutscher Haushalte beträgt 40.000 - 50.000 Tonnen jährlich. Die Tendenz ist weiterhin steigend. Dabei werden insgesamt nur 100 Tonnen (Journal of the World Aquaculture Society, Stand 2018) in Europa produziert, wovon ca. die Hälfte aus deutschen Garnelen Farmen entstammt. Deutsche Garnelen werden in sogenannten Kreislaufanlagen (KLA, eng.: RAS) oder den naturnahen Biofloc Systemen produziert. Beide Systeme bedienen sich ausgereifter  Wasseraufbereitungstechnik. So können der Wasserverbrauch und die Auswirkungen auf unsere Umwelt minimiert werden.

 

Die jährliche Produktionsmenge der beliebtesten Speisegarnele, White Tiger (lat.: Penaeus vannamei), betrug im Jahr 2016 3,3 Millionen Tonnen (Gesellschaft für marine Aquakultur mbh). Weiterhin steigt der Pro-Kopf Konsum von Garnelen jährlich. Immer mehr Menschen wünschen sich zum einen gesunde, zum anderen auch nachhaltig produzierte Lebensmittel. 

 

Die importierten Speisegarnelen werden größtenteils entlang der Küsten Südamerikas und Asiens produziert. Die Zucht erfolgt dabei in Teichwirtschaften (siehe Bild unten), deren Ausbreitung die Zerstörung von Mangrovenwäldern verschlimmert.

Teich Aquakultur für Garnelen anstelle von Mangrovenwald
Teich Aquakultur für Garnelen anstelle von Mangrovenwald

Ehemals natürliche Mangrovenwälder und Mündungssysteme werden durch extensive Garnelenzucht in den Tropen und Subtropen durch großflächige Teichsysteme ersetzt. Dabei stellen die artenreichen Mangrovenwälder eine wichtige Übergangszone zwischen Land und Meer dar. Neben der Zerstörung der Lebensräume sind die einheimischen Arten mit den invasiven Zuchttieren konfrontiert, denn mit den Zuchttieren erfolgt die Einschleppung von Krankheiten und Parasiten in die lokalen Ökosysteme. Viele heimische Arten verlieren ihre Kinderstube, was die Problematik der Überfischung verstärkt.

 

Diese Form der Aquakultur benötigt ein Umdenken! Neue Technologien, intensivere Bewirtschaftung kleinerer Flächen und eine effektive Wasseraufbereitung sind der einzige Weg der steigenden Nachfrage ohne weitere Zerstörung gerecht zu werden. Dieser Prozess beginnt beim Konsumenten und bei erfolgreicher regionaler Produktion.