Rheingarnelen - Ziergarnelen für die Aquaristik

Gruppe Amano-Garnele auf Algenrasen, tragende Weibchen (Caridina multidentata)
Gruppe Amano-Garnele auf Algenrasen, tragende Weibchen (Caridina multidentata)

Wir züchten Ziergarnelen und andere Tiere für den deutschen Aquaristik Markt.

 

Unsere Zucht beginnt mit der beliebten Amano-Garnele  (lat.: Caridinia multidentata). Ob Aquascape oder Gesellschafts- aquarium, diese Garnelenart ist zur Erhaltung eines schönen Aquariums kaum mehr wegzudenken. Die unermüdliche und robuste Putztruppe befreit die Einrichtung von lästigen Algen, Futterresten und agiert als Gesundheitspolizei.

 

Jeder Süßwasseraquarianer kennt daher dieses Bild. Eine Gruppe Amano-Garnelen  befreit brav die Einrichtung von lästigen Algen und alle Weibchen tragen pralle Eipakete unter dem Bauch. Nur wie werden aus diesen hunderten bis tausenden Eiern schließlich Garnelen?   (Für Bilder und Eindrücke, besuchen Sie uns auf Facebook und Instagram.)

 

Die Nachzucht von Garnelen ist in der Aquaristik lange etabliert und vor allem viele Liebhaber im Süßwasserbereich erfreuen sich an bunten Züchtungen aus den Gattungen Caridina und Neocaridina.

Dennoch bleiben einige Arten ohne hohen Aufwand unzüchtbar. Dazu zählt u.a. die beliebte Algen- oder Amano-Garnele. Auch andere Vertreter der Gattung Caridina, sowie viele Fächergarnelen gehören zu den Arten, die planktonische Larven freisetzen. Natürlicherweise werden diese mit der Strömung aus den Flüssen ins Meer gespült  und entwickeln sich dort zu kleinen Garnelen. Diese schwimmen wiederum die Flüsse herauf um selbst einmal Nachwuchs zu produzieren. Auch alle im Korallenriff vorkommende Garnelenarten  beschreiten die ersten Tage ihres Lebens inmitten marinen Planktons.

 

Amano-Garnelen Larve direkt nach dem Schlupf (Caridina multidentata)
Amano-Garnelen Larve direkt nach dem Schlupf (Caridina multidentata)

Während in der Natur unter Millionen von winzigen Larven nur wenige das Erwachsenenalter erreichen,  überleben in unseren Zuchtsystemen regelmäßig ganze Gelege. Diese werden von uns in kontrollierter Umgebung gezüchtet und direkt in den deutschen Handel gebracht ohne Erreger und Parasiten aus der Natur mitzubringen. So vermeiden wir Schäden an natürlichen Ökosystemen durch den Fang wilder Tiere und die Einfuhr  von Schädlingen nach Deutschland.

Glasrosenputzergarnele mit Parasit (Lysmata wurdemanni)
Glasrosenputzergarnele mit Parasit (Lysmata wurdemanni)

Diese wild gefangene Putzergarnele der Art Lysmata wurdemanni ist beispielsweise durch eine parasitierende Assel befallen (grüner Kreis). Solche großen, aber auch viele noch kleinere Organismen werden vielfach durch Wildfänge in unsere Heimaquarien eingeschleppt und können mitunter auch in unsere Umwelt eingeschleppt werden. Zunächst sind aber meist schon die Tierhalter überfordert die eingeschleppten Plagegeister zu bekämpfen und ihre Tiere vor Schäden zu schützen. Deutsche Nachzuchten sind dagegen frei von solchen Parasiten, schonen unsere Ökosysteme und die Nerven der Tierhalter. 

Glasrosenputzergarnele Larve nach dem Schlupf (Lysmata wurdemanni)
Glasrosenputzergarnele Larve nach dem Schlupf (Lysmata wurdemanni)

Daher arbeiten wir an der Zucht weiterer Garnelenarten im Süßwasser, als auch im Meerwasser, wie beispielsweise an der Zucht der Glasrosen fressenden Putzergarnelen (lat.: Lsymata wurdemanni). Die frisch geschlüpften Garnelen starten mit nur wenigen Millimetern Größe und ihnen fehlen noch jede Menge Beine.

 

In ihrer Entwicklung wachsen die kleinen Garnelen rasch und lassen sich schon nach wenigen Tagen nicht mehr komplett mit dem Mikroskop darstellen. Sie entwickeln lange Greifarme, Antennen und weit auseinander stehende Augen. Damit sind sie die perfekten Jäger in der Welt des Mikroplanktons. Mit der Zeit wachsen ihnen die typischen Schwimmbeine, bis sie endlich nach vielen Tagen im Plankton das Laufen lernen. Die Junggarnelen sind wunderschön gezeichnet, ähneln ihren Eltern aber noch kaum. Mit knapp einem Zentimeter Länge erkunden sie bald ihr eigenes kleines Riff.

Wie züchten Rheingarnelen?

Laborkulturen unserer Mikroalgen
Laborkulturen unserer Mikroalgen

Wir züchten unsere Garnelen mit biologischem und technischem Know-how. Jede Garnelenart wird mit speziell erstellten Protokollen aufgezogen.

 

Unsere Spezialität ist die Zucht von Mikroalgen. Ausgesuchte Kulturen erhalten wir unter Laborbedingungen um daraus konstant große Mengen Algen für den Futterbedarf unserer Larven zu produzieren.

 

Die Larven werden in spezialgefertigten Becken aufgezogen. Dabei orientieren wir uns an den natürlichen Lebensbedingungen der Garnelenlarven im Plankton. Später erhalten die Junggarnelen stets ein optimal angepasstes Futter und wachsen in täglich kontrolliertem Wasser auf um eine sichere und optimale Zucht zu gewährleisten.

 

 

Warum züchten wir Ziergarnelen?

Abholzung im Mangrovenwald
Abholzung im Mangrovenwald

Unser Ziel ist es eine ökologische und tiergerechte Alternative zu Importen aus Wildfängen zu bieten. Dabei legen wir Wert auf gesunde Tiere und kurze Transportwege.

 

Der Import von Tieren für den Zoohandel ist immer schon verbunden mit dem Einschleppen neuer Arten und v.a. neuer Krankheiten und Parasiten. Mehr als die exotischen Haustiere setzen sich vor Allem Kleinstlebewesen immer stärker in heimischen Ökosystemen durch, die als blinde Passagiere mitgebracht werden. Kontrollierte Nachzuchten unterbinden den ungewollten Import dieser blinden Passagiere.

 

Und warum müssen lebende Tiere einmal quer um die Welt fliegen? Der schnelle Transport ist für sie überlebenswichtig. Die Versandkisten sind aber vor Allem gefüllt mit Wasser. Das ist schwer und der Transport benötigt viel Treibstoff. Eine Kiste von ca. 30 kg Versandgewicht kostet auf ihrem Weg aus Asien mehr als 300 kg CO2.

 

Auch in den Heimatländern der importierten Tiere entstehen Schäden, wie übermäßige Entnahme einzelner Arten, Verstörung von schwer zugänglichen Mangrovenwäldern oder Korallenriffen. Um bedrohte Ökosysteme wie Flusssysteme, Korallenriffe und Mangrovenwälder zu schützen und dem Wildfang entgegen zu wirken, arbeiten wir mit unserem Know-How für lokale Aufzucht in Deutschland.

Amano Garnele (Caridina multidentata)
Amano Garnele (Caridina multidentata)

Wirbellose

Wirbellose stellen den überwiegenden Teil des marinen Zooplanktons. Ihre Entwicklung ist meist sehr komplex und ihre Erscheinungsform ändert sich mehrfach in der Entwicklung vom Ei zum ausgewachsenen Tier. Ihre Entwicklung ist oft kaum erforscht und unsere Passion liegt darin mit unseren Nachzuchten immer wieder neues zu entdecken und zu dokumentieren.

Laborkulturen
Laborkulturen

Phyto-plankton

Phytoplankton meint mikroskopisch kleine Algen. Sie kommen in unseren Meeren in gigantischen Mengen vor, sind hauptverantwortlich in der Aufnahme von schädlichem Kohlenstoff-dioxid und bilden die Nahrungsgrundlage für unsere Weltmeere.  Eine breite Auswahl an Phyto-plankton ist zentral für unser Vorhaben. Unsere Algenzucht bildet die Basis für unsere erfolgreiche Garnelenzucht.

Acartia tonsa
Acartia tonsa

Zoo-plankton

Zooplankton meint kleinste Tiere die sich in den Meeresströmungen bewegen. Neben unserer internen Phytoplankton Aufzucht ist auch die Aufzucht von Zooplankton essentiell für unsere Arbeit. Kleinstlebewesen sind ein natürliches und notwendiges Futter für viele Garnelenlarven und versorgt sie mit den notwendigen Bausteinen des Lebens.